Volkswagen

Gegen die Irrfahrt des VW-Vorstands: Nein zu Abbau und Werksschließungen

05.09.2024 | Die VW-Beschäftigten und die IG Metall stellen sich mit aller Kraft gegen die Kürzungspläne des VW-Vorstandes. „Diese unverantwortlichen Pläne des VW-Vorstands gehen in die völlig falsche Richtung“, betonte IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. „Das ist mit uns nicht zu machen. Wir lehnen jeden Abstrich an der Beschäftigungssicherung entschieden ab. Alle Standorte müssen bleiben."

Mit seinem verschärften Sparprogramm provoziert der VW-Vorstand einen offenen Konflikt mit dem Betriebsrat und der IG Metall. Der Vorstand hat erklärt, das 2023 gestartete Programm zur Verbesserung der Ergebnisse reiche nicht aus. Es seien weitere Einsparungen in Milliardenhöhe notwendig, um zu verhindern, dass die Kernmarke in die Verlustzone gerate. Infolgedessen stellt das Management deutsche Standorte, den VW-Haustarif sowie die bis Ende 2029 geltende Beschäftigungssicherung infrage. Das Unternehmen plant, die seit mehr als 30 Jahren fortgeschriebene Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung aufzukündigen.

Dazu stellte Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, klar: „Als Arbeitgeber trägt Volkswagen eine große Verantwortung für die ganze Region, für die wirtschaftliche und soziale Stabilität im Osten Deutschlands. Das Management muss jetzt ein überzeugendes Zukunftskonzept vorlegen, statt einseitig auf Kürzungen und Abbau zu setzen. Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten den Preis für Fehler und Versäumnisse des Managements bezahlen. Das wird auf unseren entschlossenen Widerstand stoßen.“

Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und Verhandlungsführer für den VW-Haustarifvertrag, betont: „Der Vorstand hat einen unverantwortlichen Plan präsentiert, der die Grundfesten von Volkswagen erschüttert und Arbeitsplätze sowie Standorte massiv bedroht. Dieser Kurs ist nicht nur kurzsichtig, sondern hochgefährlich – er riskiert, das Herz von Volkswagen zu zerstören. Ein solcher Kahlschlag wäre inakzeptabel und wird auf entschlossenen Widerstand stoßen. Wir werden mit aller Kraft, notfalls im harten Konflikt, für den Erhalt aller Standorte sowie der Jobs unserer Kolleginnen und Kollegen kämpfen! Pläne, die das Unternehmen auf Kosten der Belegschaft macht und die Regionen in unserem Land massiv zersetzen, werden wir nicht tolerieren.“

Gröger fordert, dass der Vorstand statt Spardiktat eine nachhaltige Strategie entwickelt, die Volkswagen langfristig wettbewerbsfähig macht und Arbeitsplätze sichert. Wichtig sei eine attraktivere Produktpalette, die Reduzierung von Komplexität und die Optimierung von Abläufen. „Wir brauchen keine kurzfristigen Rendite-Rambos. Das Missmanagement der vergangenen Jahre darf nicht auf dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen ausgetragen werden. Die Transformation der Automobilindustrie kann nur mit engagagierten Belegschaften gelingen, niemals gegen sie!“

Die IG Metall untermauert entschieden:

  • Hände weg von der Beschäftigungssicherung!
  • Finger weg von den bestehenden Tarifverträgen!
  • Alle Standorte müssen bleiben!

Die Antwort auf die vom VW-Vorstand ins Schaufenster gestellten Szenarien ist für die IG Metall klar: Entweder Zukunft mit den Beschäftigten oder entschlossener Widerstand!

Daniela Cavallo, Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG: „Der Vorstand hat versagt. Die Folge ist ein Angriff auf unsere Beschäftigung, Standorte und Tarifverträge. Damit steht VW selber und somit das Herz des Konzerns infrage. Dagegen werden wir uns erbittert zur Wehr setzen. Mit uns wird es keine Standortschließungen geben. Anstatt sich einseitig zulasten der Belegschaft kaputtzusparen, muss jetzt ein strategischer Befreiungsschlag her mit Schub für die eigentlichen Baustellen: Produkt, Komplexität, Prozessabläufe, Synergien. Das ist der Plan, den wir brauchen. Und das ist kein Thema der Marke VW alleine. Hier fordern wir, dass der Konzernvorstand endlich seine Verantwortung wahrnimmt.“

Die IG Metall fordert von Volkswagen, die anstehenden Tarifverhandlungen nicht hinauszuzögern und bereits im September, statt erst im Oktober, an den Verhandlungstisch zu kommen.

Von: ms

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