Metall- und Elektroindustrie

Metall-Elektroindustrie kann sich deutliches Lohnplus leisten Beschäftigte äußern sich in großer Befragung zur Tarifrunde

06.06.2024 | Mehr Geld für Metallerinnen und Metaller – das kann sich die Metall- und Elektroindustrie in Ostdeutschland trotz aller Herausforderungen durch die Transformation leisten. Dies ist vorm Start der Tarifrunde im Herbst die klare Botschaft aus der Beschäftigtenbefragung der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. Die Beschäftigten bewerten die wirtschaftliche Lage ihres Betriebes überwiegend als gut oder sehr gut. Die Tarifrunde nimmt Fahrt auf.

Mit der größten Beschäftigtenbefragung ihrer Geschichte hat die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen allen Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit gegeben, von Anfang an die Tarifrunde mitzugestalten. Insgesamt beteiligten sich in Berlin, Brandenburg und Sachsen über 13.500 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie.

Das Ergebnis ist eindeutig: Die Metall- und Elektroindustrie in Berlin-Brandenburg-Sachsen steht trotz aller Herausforderungen solide dar. Das machen die, die es am besten wissen, sehr deutlich. Über die Hälfte der Beschäftigten schätzt die wirtschaftliche Lage des eigenen Betriebs als gut oder sogar sehr gut ein. Immerhin ein Drittel beschreibt die Situation mit einem „Geht so“. Nur bei einer Minderheit von einem Siebtel läuft es schlecht oder sogar sehr schlecht. Insgesamt bewerten die Kolleginnen und Kollegen die Lage im eigenen Betrieb deutlich besser als die der Volkswirtschaft insgesamt.

„Niemand bestreitet, dass die Industrie in Deutschland und auch hier bei uns im Osten durch die Transformation vor gewaltigen Herausforderungen steht“, betont Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Aber die aktuellen Probleme sind kein Grund, alles schwarz zu malen“, so Schulze. „Da können die Arbeitgeber-Funktionäre noch so jammern und lamentieren: Völlig zu Recht erwarten die Kolleginnen und Kollegen in der Metall- und Elektroindustrie ein deutliches und nachhaltiges Lohnplus als Ausgleich für die starken Preissteigerungen. Die wirtschaftliche Lage in den Betrieben gibt das allemal her.“ Schulze fügte hinzu: „Klar ist auch: Lohnzurückhaltung oder gar Nullrunden haben eine Konjunkturflaute noch nie beendet. Im Gegenteil würden sie die wirtschaftlichen Probleme nur verschärfen.“

Interessante Infos liefert die Befragung auch zu den Arbeitszeit-Vorstellungen. Eine überwältigende Mehrheit von über 86 Prozent wünscht sich mehr Souveränität und Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit. Und mit 84 Prozent erklären fast so viele, dass ihnen mehr individuelle Wahlmöglichkeiten zwischen Zeit und Geld wichtig oder sehr wichtig sind.

Wichtige Termine der Tarifrunde Metall und Elektro

Die Beschäftigtenbefragung ist eine bedeutende Grundlage für die Forderungsbeschlüsse der Tarifkommissionen und die Forderungsempfehlung des IG Metall-Vorstandes. Am 17. Juni 2024 beschließt der IG Metall-Vorstand seine Forderungsempfehlung. Am 21. Juni 2024 entscheiden die Tarifkommissionen aus allen Bezirken in Deutschland über ihre Forderungen für die Tarifrunde 2024. Die Tarifverhandlungen beginnen im September. Für den 14. September plant die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, mit einer Kundgebung (dem so genannten „Tarifauftakt“) in Potsdam die heiße Phase der Tarifrunde einzuleiten. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober um 24.00 Uhr. Ab dem 29. Oktober wären also Warnstreiks möglich.

Für Rückfragen: Markus Sievers, 0151 29 23 11 82

Von: ms

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